Das duale Ingenieurstudium (FIP) kann in Form eines grundständigen Studiums mit ausbildungsintegriertem Vertrag (contrat d’apprentissage) (Studierende unter 30) absolviert werden. Der Abschluss trägt die Bezeichnung „Ingénieur diplômé de l’Institut National des Sciences Appliquées de Strasbourg, spécialité plasturgie, en partenariat avec Polyvia formation“. Organisation und verwaltungstechnische Verantwortung liegen bei der Berufsbildungseinrichtung Polyvia formation.

Ziele

Ingenieur.innen, die Kunststofftechnik im dualen Studium studiert haben, sind in der Lage, in allen Phasen der Entwicklung eines Kunststoffprodukts tätig zu werden.

Im Unternehmen nehmen sie die folgenden Aufgaben wahr:

  • Projektleitung Produkt/Verfahren/Produktion von Kunststoffteilen (Verantwortliche.r für Kosten – Fristen – Qualität)
  • Lenkung der Umstellung von Unternehmen auf die Ära 4.0 und eine agile und flexible Produktion.

Neben den klassischen Kenntnissen der Kunststofftechnik (Werkstoffe, Verarbeitungsverfahren, Werkzeuge) verfügen sie über spezifische Kompetenzen:

  • digitale Kette und Digitalisierung von Verfahren
  • 3D bzw. 4D-Druck
  • Instrumentierung von Fertigungsmitteln & Robotisierung / Kobotisierung.

Das dreijährige Studium umfasst 53 Wochen wissenschaftliche Ausbildung und 106 Wochen Ausbildung im Unternehmen, wovon mindesten 12 im Ausland verbracht werden.

Ausbildung im Unternehmen

Die Zeiten im Unternehmen sind in drei Phasen unterteilt, die den drei Studienjahren entsprechen:

  • Phase 1 (31 Wochen): Kennenlernen des Unternehmens (Umwelt, Struktur, Produkte, Ziele, Technologien, Menschen, Kultur usw.) und Verfeinerung des beruflichen Projekts
  • Phase 2 (30 Wochen): Vorbereitung der Studierenden auf Projekte von zunehmender technischer Komplexität
  • Phase 3 (45 Wochen): Heranführung an die Umsetzung eines komplexen Projekts, das sich mit einem selbständig durchgeführten Projektauftrag von Ingenieur.innen vergleichen lässt: das Studienabschlussprojekt (PFE).

Pädagogische Zielsetzung

  • Erstes Jahr (21 Wochen): Validierung der erworbenen wissenschaftlichen und technischen Grundlagen für das Berufsfeld der Kunststofftechnik
  • Zweites Jahr (22 Wochen): Erschließung von neuen Kunststofftechnologien mit Blick auf Fragen von Industrie 4.0. Vertiefung von Kenntnissen im Projektmanagement und Einführung in die Wirtschafts- und Humanwissenschaften
  • Drittes Jahr (9 Wochen): Vertiefung einer wissenschaftlichen und technischen Thematik aus dem Unternehmen und Validierung der Grundkenntnisse in Wirtschafts- und Humanwissenschaften.

Lehrinhalte

  • Wissenschaftliche Grundlagen: Mathematik, Mechanik und Energie
  • Ingenieurwissenschaften: Produktdesign – konstruktive Lösungen / digitales Modell / CAD, digitale Verfahrenssimulation, Kunststofftechnik (Werkstoffe /Verfahren), automatisierte Fertigung, Wartung, Qualität, Produktionsmanagement, Automatik / Robotik, Innovation
  • Wirtschafts- und Humanwissenschaften: Projektmanagement, Industrial Perfomance (6 Sigma), Buchhaltung und Finanzmanagement, Personalverwaltung, Recht, Kommunikation, Diskussionsleitung, Deutsch und Englisch
  • Projekte: fachübergreifende Projekte, Industrieprojekte, technisches Forschungsprojekt, PFE.

Die meisten Fächer stützen sich auf eine aktive Projektpädagogik. Die Bewertung des Erlernten beruht auf einem Kompetenzraster.

Ein Studium im Kontakt mit Forschung und Innovation

Während des gesamten Studiums arbeiten die Lernenden gemeinsam mit Expert.innen aus dem Bereich der neuen Kunststofftechnologien an innovativen Projekten. Sie besuchen z. B. Einführungskurse in Design, Kreativitätstechniken und Innovation. Im letzten Studienjahr haben sie die Möglichkeit, in direkter Partnerschaft mit einem Forschungslabor ein technisches Forschungsprojekt (PRT) durchzuführen.

Aufbau des Studiums

  • Die Lernenden verbringen abwechselnd 2 Wochen an der Hochschule / 2 Wochen im Unternehmen
  • Gesamtdauer der akademischen Ausbildung: 53 Wochen
  • Gesamtzeit im Unternehmen: 103 Wochen (einschließlich mindestens 12 Wochen im Ausland).

Das vom INSA entwickelte Studienprogramm umfasst:

  • 1800 Stunden Ausbildung
    • 30% bis 40% der Unterrichtszeit für Human- und Wirtschaftswissenschaften
    • ein Teamprojekt zur Systemkonzeption in der Kunststofftechnik im ersten Jahr
    • im 2. Jahr ein Projekt im Unternehmen, bei dem die technischen und organisatorischen Fähigkeiten der Lernenden validiert werden können
    • ein technologisches Forschungsprojekt, das in Partnerschaft mit Expert.innen erarbeitet wird, das den Lernenden den Rückblick auf ein wissenschaftliches oder technologisches Thema ermöglicht
    • ein 600 Stunden umfassenden Studienabschlussprojekt im Rahmen der Tätigkeit im Unternehmen
  • Das Studienabschlussprojekt.

Die dual Lernenden werden in einen Kontext versetzt, in dem sie die volle Verantwortung tragen. Sie müssen eine ihnen vom Unternehmen anvertrauten Auftrag erfüllen. Dabei handelt es sich notwendigerweise um ein Industrieprojekt, das es ermöglichen soll, beide Aspekte des dualen Studiums gemeinsam zu validieren: wissenschaftliche Inhalte und Ausbildung im Unternehmen. Das Projekt wird doppelt betreut (Tutorin aus dem Unternehmen – Tutorin aus der Hochschule).

Bei dem Projekt handelt es sich um eine gezielte Studie, bei der die im Laufe des Studiums erworbenen wissenschaftlichen und technischen Kenntnisse eingesetzt werden sollen. Auch die organisatorischen und wirtschaftlichen Aspekte des Unternehmens sind dabei zu berücksichtigen.

International

Das am Ende des Studiums erforderliche Englischniveau beträgt 785/990 des TOEIC.

Das Studium beinhaltet eine mindestens zwölfwöchige Auslandserfahrung:

  • Entsendung durch das Unternehmen, das den Ausbildungsvertrag unterzeichnet
  • Praktikum in einer Filiale, bei einem Zulieferer oder im Labor einer ausländischen Universität

 Berufsaussichten

Kunststoffingenieur.innen können als Projektleiter.innen oder technische Führungskraft in allen Bereichen der Kunststofftechnik oder allgemein in der Industrie (Maschinenbau, Luftfahrt, Automobil, Nahrungsmittel, Chemie usw.) die folgenden Berufe ausüben:

  • Ingenieurbüro: Gestaltung neuer Produkte von der Festlegung des Pflichtenhefts bis zur Validierung des Prototyps mit den Kunden
  • Industrialisierung: Konzeption und Umsetzung neuer Herstellungsverfahren. Definition / Gestaltung von Arbeitsplätzen (Gesundheit, Sicherheit, Arbeitsbedingungen usw.)
  • Produktion: Einführung neuer Produktionsmanagementtechniken (Lean usw.)
  • Instandhaltung: Einführung von präventivem Instandhaltungsmanagement
  • Qualität / Umwelt: Qualitätsmanagement, Zertifizierung / Management von Rohstoffen, Wasser, Energie usw.

Möglichkeiten der akademischen Weiterbildung:

Im Anschluss an das Studium können die Lernenden ihre akademische Laufbahn wie folgt fortsetzen:

  • Promotion oder Auswahlverfahren des französischen staatlichen Bildungssystems (Education nationale)
  • Vertiefender technischer Studiengang (formation de spécialisation technique) (SupAéro …)
  • Managementstudium (Essec, EM Strasbourg …)

Kontakt

Thibault Parpaite und Hervé Pelletier, pädagogisch Verantwortliche

Marion Clauss, Studiengangassistentin, 03 88 14 47 15

Dieses Studium wird in Partnerschaft mit Polyvia formation angeboten: Mélanie Champeau, Verwaltungsverantwortliche